Für viele Teenager stellt sich die Frage, welche Methode der Zahnkorrektur die beste Wahl ist: Aligner oder fest installierte Zahnspangen? Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. In diesem Artikel vergleichen wir die beiden gängigsten Methoden, um Eltern und Jugendlichen dabei zu helfen, die für sie beste Wahl zu treffen.
Ästhetik und Selbstbewusstsein
Einer der wichtigsten Vorteile von Alignern für Teenager ist ihre Unauffälligkeit. Sie bestehen aus durchsichtigen Kunststoffschienen, die kaum sichtbar sind. Das ist besonders für Teenager attraktiv, die auf ihr äußeres Erscheinungsbild achten und sich in der Schule oder im sozialen Umfeld nicht durch auffällige Metallbrackets eingeschränkt fühlen möchten.
Feste Zahnspangen hingegen, besonders die klassischen Modelle mit Metallbrackets, sind deutlich sichtbarer. Für einige Jugendliche kann das Tragen einer Zahnspange eine Herausforderung für ihr Selbstbewusstsein darstellen. Es gibt zwar auch weniger sichtbare Optionen wie zahnfarbene oder linguale Zahnspangen, die auf der Zahninnenseite angebracht werden, diese sind jedoch häufig teurer.
Komfort und Handhabung
Aligner sind für ihren hohen Tragekomfort bekannt. Da sie individuell angepasst und aus glattem Kunststoff gefertigt sind, reiben sie weniger an der Mundschleimhaut und verursachen im Vergleich zu Metallbrackets weniger Schmerzen. Zudem sind sie herausnehmbar, was bedeutet, dass sie beim Essen und Zähneputzen entfernt werden können. Das gibt Teenagern mehr Freiheit und vereinfacht die Mundhygiene erheblich.
Im Gegensatz dazu können feste Zahnspangen oft zu Irritationen im Mundraum führen, insbesondere in den ersten Tagen nach dem Einsetzen oder nach Anpassungen. Der Draht und die Brackets können die Innenseite der Wangen und Lippen reizen, was zu Beschwerden führen kann. Außerdem müssen Träger fester Zahnspangen bei der Nahrungsaufnahme vorsichtiger sein, da bestimmte harte oder klebrige Speisen vermieden werden sollten.
Effizienz und Effektivität
Feste Zahnspangen haben einen Vorteil, wenn es um die Behandlung komplexer Zahnfehlstellungen geht. Sie üben kontinuierlichen Druck auf die Zähne aus und können sowohl horizontale als auch vertikale Zahnbewegungen ermöglichen. Bei sehr ausgeprägten Fehlstellungen, wie starken Zahnrotationen oder komplizierten Bissproblemen, sind feste Zahnspangen oft die effizienteste Lösung.
Aligner sind in der Regel für leichte bis mittelschwere Fehlstellungen geeignet. Sie funktionieren, indem sie schrittweise kleine Zahnbewegungen auslösen. Aligner müssen regelmäßig gewechselt werden, um die Zähne in die gewünschte Position zu bringen. Die Behandlungszeit kann bei Alignern in einigen Fällen kürzer sein, wenn es sich nur um geringe Fehlstellungen handelt.
Disziplin und Verantwortung
Aligner erfordern eine hohe Disziplin seitens der Teenager, da sie mindestens 22 Stunden am Tag getragen werden müssen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Werden die Schienen nicht konsequent getragen, kann sich die Behandlungsdauer verlängern und das gewünschte Ergebnis bleibt aus. Für manche Jugendliche kann es eine Herausforderung sein, sich an diese Routine zu halten.
Feste Zahnspangen hingegen sind nicht abnehmbar, was bedeutet, dass die Zahnkorrektur kontinuierlich erfolgt, ohne dass der Patient aktiv etwas tun muss. Dies macht sie zur besseren Wahl für Teenager, die sich schwer damit tun könnten, die Disziplin für das Tragen von Alignern aufzubringen.
Kosten
Die Kosten für eine Zahnkorrektur können stark variieren, abhängig von der Schwere der Fehlstellung und der gewählten Methode. Aligner sind oft teurer als feste Zahnspangen, da sie individuell für jeden Patienten angefertigt und regelmäßig angepasst werden müssen. Allerdings gibt es auch günstigere Aligner-Anbieter, die online Kits für die Zahnabdrücke zur Verfügung stellen und die Behandlung per Fernberatung anbieten. Diese sind in der Regel kostengünstiger, bieten aber weniger persönlichen Service.
Für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr werden die Kosten für feste Zahnspangen in Deutschland häufig von der Krankenkasse übernommen, sofern eine entsprechende medizinische Indikation vorliegt. Aligner hingegen werden meist nicht von der Krankenkasse abgedeckt und müssen privat finanziert werden.
Mundhygiene
Ein wesentlicher Vorteil von Alignern ist ihre Herausnehmbarkeit, die es den Trägern ermöglicht, ihre Zähne ohne Hindernisse zu putzen und Zahnseide zu verwenden. Dies reduziert das Risiko von Karies und Zahnfleischproblemen während der Behandlungszeit. Feste Zahnspangen erschweren die Zahnpflege, da sich Speisereste in den Brackets und Drähten festsetzen können. Eine gründliche Mundhygiene ist mit festen Zahnspangen aufwendiger und erfordert spezielle Zahnbürsten und Zahnseidehilfen.
Behandlungsdauer
Die Behandlungsdauer hängt stark von der Art und Schwere der Fehlstellung ab. Bei kleineren Korrekturen können Aligner oft schneller zu sichtbaren Ergebnissen führen. Für schwerere Fehlstellungen sind feste Zahnspangen jedoch oft die schnellere und effektivere Methode, da sie kontinuierlich und ohne Unterbrechungen arbeiten.
Fazit: Was ist die beste Wahl für Teenager?
Die Entscheidung zwischen Alignern und festen Zahnspangen hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Teenagers ab. Wenn Ästhetik und Komfort im Vordergrund stehen und der Teenager bereit ist, die Disziplin für das Tragen der Aligner aufzubringen, sind diese eine ausgezeichnete Wahl. Für komplexere Fehlstellungen oder wenn die Kosten eine große Rolle spielen, sind feste Zahnspangen die bessere Option.
Empfehlung: Für Teenager, die eine diskrete und komfortable Lösung suchen und nur leichte bis mittelschwere Zahnfehlstellungen haben, sind Aligner ideal. Bei schwereren Fehlstellungen und für Teenager, die sich nicht immer an das Tragen von Alignern halten könnten, bieten feste Zahnspangen eine verlässliche und kostengünstigere Lösung.
